Eine an Soldaten durchgeführte Studie[1] (https://tinyurl.com/47s8rh8r) mit dem Titel: ‚ Auswirkungen der Kälteexposition auf die Lebenszufriedenheit und die körperliche Zusammensetzung von Soldaten`‘, kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass ein Eisbad in der Woche (2 Minuten bei etwa 2,5 Grad Celsius) und 5 kalte Duschen (30 Sekunden bei etwa 10 Grad Celsius) in der Woche zu einer signifikanten Reduzierung von Bauchfett, Taillienumfang sowie zu einem lang-anhaltenden positiven psychologischen Effekt (Stressempfinden und Stimmung) führte. Auch der Spiegel unterschiedlicher Hormone veränderte sich nachhaltig.
Methode: Insgesamt 49 (männliche und weibliche) Soldaten im Alter von 19-30 Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip einer der beiden Gruppen (Interventions- und Kontrollgruppe) zugewiesen. Die Teilnehmer unterzogen sich 8 Wochen lang regelmäßig einer Kälteexposition, sowohl im Freien als auch in Innenräumen. Der Fragebogen zur Lebenszufriedenheit und das InBody 770-Gerät wurden zur Bewertung der Lebenszufriedenheit bzw. der Körperzusammensetzung verwendet. Die Zung Self-Rating Anxiety Scale wurde verwendet, um die durch die Kälteexposition hervorgerufenen Ängste zu bewerten.
Ergebnisse: Theoretisches und praktisches Training im Kältetauchen im Winter löste keine Ängste aus. Regelmäßige Kälteexposition führte zu einem signifikanten (p=0,045) Anstieg von 6,2% in der selbst wahrgenommenen sexuellen Zufriedenheit im Vergleich zu den Messungen vor der Exposition. Darüber hinaus wurde ein erheblicher Anstieg (6,3 % im Vergleich zum Zeitraum vor der Exposition) bei der selbst wahrgenommenen gesundheitlichen Zufriedenheit beobachtet; die Veränderung war grenzwertig signifikant (p=0,052). Bei Männern gab es eine Verringerung des Taillenumfangs (1,3%, p=0,029) und des Bauchfetts (5,5%, p=0,042). Die systematische Exposition gegenüber Kälte verringerte das Angstempfinden in der gesamten Testgruppe signifikant (p=0,032).
Schlussfolgerungen: Kaltwasser-Exposition kann als Ergänzung zu routinemäßigen militärischen Trainingsprogrammen empfohlen werden. Regelmäßige Kälteexposition wirkt sich positiv auf den psychischen Zustand und die körperliche Verfassung aus, was zu einer höheren psychischen Belastbarkeit beitragen kann. Darüber hinaus ist es sehr wahrscheinlich, dass Kälteexposition als Teil der militärischen Ausbildung die Ängste der Soldaten reduziert.
Auch abgesehen von militärischen Kontexten ist dies eine weitere Studie, die die positiven Effekte von regelmäßigen Kaltwasseranwendungen nahelegt. Bleibt die Frage: Heute schon kalt geduscht?
[1] Jiří Néma 1 , J Zdara 1 , P Lašák 2 , J Bavlovič 3 , M Bureš 4 , J Pejchal 5 , H Schvach 1
