Lebensspanne, Gesundheitsspanne und die Blue Zones
Die Menschheit war schon immer fasziniert vom ‚Traum des ewigen Lebens‘. Die Realisation dieses Vorhabens ist wohl noch weit entfernt und es ist fraglich, ob dies überhaupt wünschenswert ist, da die zeitliche Begrenzung des Lebens ja auch für dessen Reiz verantwortlich ist. Nichtsdestotrotz, ist zumindest ein langes und vor allem gesundes Leben für viele Menschen von höchster Priorität. Häufig wird dabei die Lebenspanne (life span) mit der Gesundheitsspanne (health span) über einen Kamm geschoren.
Natürlich ist es schön wenn beide Werte steigen, das Optimum nachdem wir streben sollten, wäre aber tatsächlich ein noch größerer Anstieg der Gesundheitsspanne in Relation zur Lebenserwartung, sodass wir bis zum Lebensende möglichst gesund, fit und unabhängig bleiben können.
Nachdem wir also die Gesundheitspanne als den wichtigsten Faktor ermittelt haben, ergibt sich natürlich die Frage; wie lassen sich primär, die Gesundheitspanne und sekundär auch die Lebenserwartung durch eigenes Verhalten und Prävention vor Krankheiten steigern?
Interessant ist hier erst einmal zu schauen, wo die Menschen tendenziell am ältesten werden aber auch am längsten gesund bleiben. Diese Menschen finden wir in den sogenannten ‚Blue Zones‘ dieser Erde, so z. B in:
- Ikaria in Griechenland
- Okinawa in Japan
- Ogliastra auf Sardinien
- Loma Linda in Kalifornien
- Halbinsel Nicoya in Costa Rica
In einem 2005 in der Zeitschrift ‚National Geographic‘ erschienen Artikel mit dem Titel „The Secrets of Long Life“ von Dan Buettner, versucht der Autor gemeinsame Ursache für das lange und gesunde Leben der Blue Zone-Bewohnerinnen und Bewohner zu finden. Die Faktoren, die neben der relativen Nähe zu Meer, dabei besonders auffielen, waren:
- eher traditionelles Leben mit viel Bewegung unter freiem Himmel (vermutlich kein Vitamin D-Mangel
- kein/kaum Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln, eher lokale, saisonale frisch zubereitete sowie fleischarme Kost (variierende Mengen von tierischen Produkten, von überhaupt kein Fleisch in Loma Linda über wenig bis mäßig, (mediterrane Ernährung) bis hin zu mäßige Mengen Fleisch in Nicoya)
- aktive Lebensgestaltung im Familien- und Bekanntenkreis (soziale Netzwerke)
- Gefühl eines sinnvollen und erfüllenden Lebens
Nicht alle Faktoren lassen sich 1 zu 1 in ein modernes Großstadtleben übertragen. Dennoch können wir uns einiges von den Bewohner*innen der Blue Zones abschauen. Dies umfasst, vor allem die Faktoren Ernährung (frisch, lokal, saisonal), Bewegung an der frischen Luft, das Pflegen der sozialen Kontakte und der Suche nach dem Lebenssinn (Berufungen nachspüren).