Dass Bewegung gesund ist und große präventive Wirkungen erzielt ist nicht neu und mittlerweile in vielen Studien dokumentiert. Welchen großen Effekt die Einhaltung von Schrittzielen hat und welche Krankheitsrisiken gemindert werden, erfährst du in diesem Artikel.
Eine 2020 erschienene Metastudie „Systematic review of the prospective association of daily step counts with risk of mortality, cardiovascular disease, and dysglycemia“ untersuchte den Zusammengang zwischen täglichen Schritten und späterer Gesamtmortalität, Morbidität und Mortalität durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dysglykämie sowie die Anzahl der für gesundheitliche Ergebnisse erforderlichen täglichen Schritte.
Ergebnisse: Es wurden siebzehn prospektive Studien mit mehr als 30.000 Erwachsenen identifiziert. Fünf Studien berichteten über die Gesamtmortalität (Nachbeobachtungszeit 4-10 Jahre), vier über das kardiovaskuläre Risiko bzw. kardiovaskuläre Ereignisse (6 Monate bis 6 Jahre) und acht über die Ergebnisse der Dysglykämie (3 Monate bis 5 Jahre). Für jede Erhöhung der täglichen Schrittzahl um 1000 zu Beginn der Studie wurde eine Risikoreduktion bei der Gesamtmortalität (6-36 %) und bei kardiovaskulären Ereignissen (5-21 %) bei der Nachbeobachtung in einer Untergruppe der einbezogenen Studien geschätzt. In den Studien, die auf Wechselwirkungen untersucht wurden, gab es keine Hinweise auf signifikante Interaktionen zwischen Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand oder Verhaltensweisen (z. B. Alkoholkonsum, Raucherstatus, Ernährung).
Schlussfolgerungen: Die Längsschnittdaten haben durchgängig gezeigt, dass das Gehen von 1000+ zusätzlichen Schritten pro Tag dazu beitragen kann, das Risiko der Gesamtmortalität sowie der Morbidität und Mortalität von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Erwachsenen zu senken.
Eine weitere Studie „Association of step counts over time with the risk of chronic disease in the All of Us Research Program | Nature Medicine“, die im Fachmagazin Nature erscheinen ist, untersuchte den Zusammenhang zwischen Schrittzählvolumen und menschlichen Erkrankungen unter Verwendung kommerzieller Aktivitätsmonitore, die mit der elektronischen Gesundheitsakte einer Person verbunden sind.
Es konnten konsistente und statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen dem Aktivitätsniveau und dem Auftreten von Diabetes, Bluthochdruck, GERD, MDD, Fettleibigkeit und Schlafapnoe feststellt werden. Je mehr Schritte pro Tag unternommen wurden, desto geringer war das Risiko, an diesen chronischen Krankheiten zu erkranken. Diese Daten liefern neue empirische Belege für den Zusammenhang zwischen dem Aktivitätsniveau und dem Risiko für chronische Krankheiten.
Einschätzung: Mit diesen beiden großen Studien ist nachgewiesen worden, dass die Einhaltung von täglichen Schrittzielen – wobei vermutlich 8000-10.000 Schritte optimal sind – das Risiko für Gesamtsterblichkeit senkt. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht, Depression und Schlafapnoe wird ebenfalls signifikant reduziert.